Krasse Outdoor Action – über das Wandern und das Erkennen der eigenen Grenzen

Münchener fahren gerne in die Berge. Raus aus der Stadt, rein in die Natur. Weg von Straßen, Lärm und Großstadtgetue. So weit das Klischee und wenn man sich die Straßen am Samstag Richtung Berge angeschaut hat, dann scheint da auch echt was dran zu sein.

Auch wir wollten das erste vernünftige Wetter seit gefüllten hundert Jahren nutzen und was abgefahrenes erleben. Also schnell noch drei Flaschen Schnaps gekauft, Hütte in Österreich reserviert und drei mal den Rucksack umgepackt, bis endlich alles verstaut war. Der Plan sah vor, von Steinberg in der nähe vom Achensee auf eine Hütte zu laufen, dort epische Bilder vom Sonnenuntergang zu machen, Schnaps zu trinken und am Sonntag dann wieder zurück nach München. Und jetzt das große Verhängnis: Da wir so absolut gar nicht wussten wo es hingeht, haben wir uns blind vertrauend  einer Gruppe von Kollegen angeschlossen , die den gleichen Weg vor sich hatten.

Nach drei Stunden Wandern hatten wir immer noch nicht den Fuß des eigentlichen Bergs erreicht und erste Zweifel kamen auf: Packen wir das denn überhaupt?!? Wir sind alle keine Bergmenschen und im Gegensatz zu den anderen, war das für uns schon ziemlich heftig. Die Ansage, dass wir noch nicht mal ein drittel der Höhenmeter zurückgelegt hatten machte es nicht besser. Den Rest gab uns dann ein Bergbauer, der meinte, dass ein Gewitter aufzieht und oben auf der Hütte 40 cm Schnee liegt. Ja gut, am Anfang haben wir noch gezögert und der persönliche Ehrgeiz verbietet es einem ja auch, einfach so aufzugeben ohne es wirklich probiert zu haben, aber nach längerem hin und her beschlossen wir einfach umzukehren. Die Vorstellung im Regen mehrere Stunden durch den Schnee zu wandern und zwei Bergkämme zu überqueren war einfach nicht so prickelt.

Die Wanderung zurück zum Auto war trotzdem schön und wenn man ehrlich ist, war es genau das Richtige für uns. Die krasse Outdoor Action haben wir jetzt nicht durchgezogen, aber das kommt noch.