Type 2 Fun: Streckencheck Hochkönig Skyrace

Hochkönig Skyrace - Strecken Check

Auf den Wiesen um Maria Alm summt und brummt es. Die Wildblumen blühen Ende Mai schon in den schönsten Farben und es ist angenehm frühsommerlich warm, als ich mir meine Trail Running Schuhe zuschnüre. Ich starte direkt im Ort. Ungefähr dort, wo eine Woche später Start und Ziel für alle Distanzen des Hochkönigmans sein werden. Eher zufällig hat es mich in diesen Teil der Alpen verschlagen. Das Steinerne Meer übt zwar schon lange eine gewisse Anziehung aus, aber bisher gab es einfach immer andere Ziele, denen meine Aufmerksamkeit galt.

Es geht vom Start Weg gleich bergauf. Am Anfang zwar noch moderat, aber ich merke schon: Das wird heute zäh. Der Ultra Trail mit 62 KM am Gardasee liegt erst anderthalb Wochen zurück und mein Körper sendet klare Signale, dass der noch nicht ganz verdaut ist. Aber davon will ich erst mal nichts wissen. Zu schön und anspruchsvoll ist die Strecke des Hochkönig Skyrace, dessen GPX Track ich heute folgen will. Bisschen absurd: Das trockene Flussbett, welches man weglos einen Kilometer bis zum richtigen Anstieg durchläuft. Bergan geht es noch gut. Oben hängt der Nebel drin. Es wird etwas kühler und es ist knackig steil. So wie ich die Anstiege beim Trail Running mag.

Hochkönig Skyrace - Strecken Check. Hardcore

Mit Schnee hatte ich gerechnet, aber dass es dann ab dem Riemannhaus doch noch so viel war, hat dann doch überrascht. Von Schneefeldern zu sprechen, wäre eine gnadenlose Untertreibung gewesen. Ohne Probleme hätte man von hier aus auch mit Skitouren Ski weitergehen können. Dem Pfeil auf meiner Uhr folgend, navigierte ich mich durch die Nebelfelder weiter hinauf. Die Position der Gipfel konnte ich nur erraten. Weit und breit war sonst kein Mensch zu sehen und es gab auch keine Spuren, denen ich folgen konnte. Der Grad nach dem Gipfel - alter Schwede. Richtig technisch. Hut ab vor allen, die hier ihr Rennen laufen. Und dann der Schnee auf dem Hochplateau. Zum Glück war es kalt genug, dass ich nicht komplett eingesunken bin. Aber war trotzdem richtig richtig anspruchsvoll. Dann noch ein Stockbruch bei einer Hangquerung. Irgendwie war es nicht mein Tag und ich wollte nur noch runter. Mit dem letzten Gel erreichte ich die Scharte, die mich aus dem Winter wieder zurück in den Frühling bringen sollte. Etwas unruhig holperte ich in den 1.400 HM Downhill. War alles schon mal flüssiger. Und dann war das auch noch einer der Trail Runs, die sich unter raus absurd ziehen. Ich liebe es ja, wenn man vom Trail direkt auf den Parkplatz gespukt wird. Hier kam erst mal ein schmaler Forstweg. Dann ein breiter. Dann noch Straße. Kilometerlang. Ich war heilfroh eine Stunde später als gedacht endlich wieder am Auto zu sein. Trail Running ist eben auch manchmal Type 2 Fun. It’s fun when it’s done.